Warum ein Visarun Visarun heisst

Wie überall im Universum verstreicht die Zeit. So auch hier, was widerum bedeutet, das mein Visum abläuft und ich es erneuern muss.
Oder anders gesagt: Halbzeit.
Um ein Visum in Thailand zu verlängern und man nicht Rentner ist oder mindestens schon vier Jahre hier lebt, geht das nicht so einfach mit Stempel auf dem Amt.
Das wäre doch viel zu einfach. Nein, man muss das Land verlassen und bei der örtlichen Botschaft oder Konsulat ein neues Visum beantragen.
Da mein Visum nun per 19. Januar ausläuft, bin auch ich gezwungen, mein Visum im Ausland zu verlängern.
Und so buchte ich also aus kostengründen einen Visarun nach Penang in Malaysia mit einer dieser Visarun Firmen, die es hier gibt und man an jeder Touristentheke buchen kann.
Also habe ich die 4000THB (ca. 150CHF) bezahlt und liess mir einen Platz im Van reservieren.
Als denen meine Adresse bekannt war, kriegte mitgeteilt, das ich vom Hügel runter an die Nanai Road kommen soll, weil sie so steil angeblich nicht hinauf fahren können. Die Lastwagen und alles andere mit Rädern kann das aber ohne Probleme. Naja so soll es halt sein.
Der 19. Januar kam, ich bekam vom Anwalt noch alle nötigen Papiere, damit ich mein Businessvisum verlängern kann und war somit auf den Abend für die Reise nach Penang vorbereitet. 45 Minuten früher als erwartet klingelte mein Handy, der Fahrer meinte, ob ich nicht schon in 10 Minuten bereit sein könnte. Ich bejahte und machte mich mit dem Bike zum vereinbarten Treffpunkt.
Der Van war mit Luxussitzen ausgesattet und alles mit Leder verkleidet. Auch das Dach war erhöht und man kann drin gut aufrecht stehen. Dazu die obligatorischen Lederverkleidungen und zahllose LED Beleuchtungen mit Lasershow und einer grossen Stereoanlage.

Da ich einer der ersten der 10 Passagiere war, drehten wir dann noch ein paar Runden durch Patong, um die weiteren Passagiere aufzuladen. Dann gings endlich schon mal gegen Norden und auf halber Strecke luden wir dann noch ein paar weitere Russen auf. Dort aber waren statt der gebuchten zwei, plötzlich vier Russen am Warten. Grosse Diskussion und Telefonate, dann kam raus, das die überzähligen zwei einfach dachten, es hätte genug Platz im Van und sie können einfach so mitkommen. Geht natürlich nicht, da im Hotel in Penang die Zimmer auch schon reserviert sind.
Egal, weiter auf die Strecke, kurz nach der Sarasin Brigde noch den letzten Passagier aufgegabelt und dann ab auf den Highway.
Ich hatte ja noch keine Ahnung, was mich da alles erwarten wird. Vielleicht war es auch besser, das ich auf der hintersten Bank Platz nahm und nicht alles vor mir auf der Strasse mitbekommen habe.
Jetzt zeigte der Fahrer, was er drauf hat und so fuhren/flogen mit etwa 100 bis 120km/h durch die dunkle Nacht Richtung Süden.
Das sind keine Autobahnen hier, sondern vierspurige Strassen mit Löchern, Wellen und Kurven und über den meisten Teil der Strecke ohne eine Beleuchtung.
Also können da jederzeit auch Mopeds ohne Licht, Kühe, Elefanten oder Hunde auf der Strasse sein.
Die Tour ging von Phuket nach Phang Nga, dann weiter nach Krabi und Trang, kurz durch Phattalung
nach Songkhla Richtung Grenze.
Der Fahrer nutzte dabei die Lichthupe, fuhr dann jeweils bis auf 2 Meter aufs vordere Fahrzeug auf und erklärte ihm dann mit Hupe, das er gefälligst von seiner Spur verschwinden soll.
Dazu nutzte er auch immer alle zwei Spuren der Strasse im Zickzack, rechts und links überholend, und dort wo ihm kein Platz gewährt wurde, benutzte er dann auch "seine" dritte Spur halb auf der Strasse oder dem Fahrweg für Motorräder.
Und so erreichten wir am 20. Januar um 4.45 Uhr früh die Grenze zu Malaysia, welche um 5 Uhr die grossen Rolltore öffnet.
Jetzt wusste ich auch warum diese Reise Visarun heisst, bei der Raserei. An dem Fahrer ging wohl ein Möchtegern Rennfahrer verloren.

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