Der Flug, oder wie treibt man Passagiere zum Wahnsinn?

Wie immer, wenn ich zum Flughafen muss, kann ich auf die Hilfe von Freunden oder diesesmal wieder einmal auf meine Eltern zählen. An dieser Stelle ein grosses Danke an Euch beide, speziell dieses mal. Der öffentliche Verkehr ist zwar super von Luzern aus, aber mit insgesamt knapp 38kg Gepäck in zwei Taschen wird's dann doch etwas mühsam. Vorallem da man in der Bahn kaum einen Standardkoffer irgendwo hinstellen kann, ohne das jemand darüberstolpert.
Also, wir kommen pünktlich am Terminal um 10.30 an. Vor dem Check-In Schalter von Thai Airways eine grosse Menschentraube. Was natürlich sofort nur einen Gedanken zulässt - Oh nein, der Flug ist voll, halte ich das mit all den Menschen zehneinhalb Stunden aus? Aber glücklicherweise kam es schlimmer:
Ein Herr von Zürich Airport erklärte uns, das beim entladen der Maschine ein Schaden entstanden sei, der Flug abgesagt und die Reparatur mehrere Tage dauern könnte. Sie versuchen nun, alle Passagiere umzubuchen. Also Schlange stehen, warten, und die Leute ihren Job machen lassen.
Zuerst wurden alle Passagiere aufgefordert, die eine Codeshare-Buchung hatten, zu den Check-ins von ihren Fluggesellschaften zu gehen und dort umzubuchen. Das stiess nicht so auf Begeisterung bei den anderen Airlines, wie ich dann von jemand gehört habe. Danach wurden alle, die über ein Buchungsportal buchten, aufgefordert, sich einen Tag zu gedulden und dann wieder zu kommen um umzubuchen. Wir übriggebliebenen standen dann brav weiter in der Schlange und warteten darauf, was uns die Thai Airways an Flügen vorschlägt.
Nach 4 Stunden anstehen war dann endlich ich an der Reihe. In der Zwischenzeit hat mich mein Vater mit einem Sandwich und was zu Trinken versorgt. Kurz darauf kam dann auch einer von Zürich Airport mit Getränkeflaschen, die er dann verteilt hatte.
Nach ein paarAnrufen war meine Reise dann innerhalb von 2 Minuten umgebucht. So durfte ich nur noch eine weitere Viertel Stunde am Schalter warten, bis das System die Bestätigung ausspuckte und mein Koffer in den unendliche Weiten vom Zürcher Flughafen verschwand.
Ausgerüstet mit einem neuen Boardingpass und einem Gutschein für 20.- zum Essen gingen wir Nachmittags um Vier mittlerweile noch was Essen und hauten den Gutschein auf den Kopf.
Um 18.15 konnte ich dann in die Lufthansa Maschine nach Frankfurt steigen.
Die Pilotin, vermutlich eine GTI oder BMW Fahrerin liess uns beim Start dann ruckartig wissen, sie beschleunigt jetzt. Nach einer guten Stunde sind wir dann sehr hart in Frankfurt aufgesetzt. Die Cabin Crew schaffte es nicht, bis zu meiner Reihe 15 mit Getränke verteilen, als schon die Durchsage für die Landung kam.
Vielleicht hatte die Pilotin auch einen Ärger zum abbauen, wer weiss, aber bei anderen Airlines hätte sie nun keinen Job mehr nach der harten Landung.
Parkiert auf dem Vorfeld, umsteigen in den Bus, einmal über den Flughafen zum Terminal 1 dort weiter durch die Passkontrolle zum Gate B48. Und siehe da, eine weitere Thai Airways Maschine A340-600 stand vor uns. Und so sassen wir wieder weiter herum bis dann um 20.40 endlich das Boarding begann.


Trotz dieser Umbuchung von einem kompletten Airbus 340 waren in dieser Maschine immer noch ein paar Sitze frei. Zum Glück auch neben mir. So hatte ich ein bischen mehr Platz in der Mittelreihe auf dem zweiten Sitz. Auf dem übernächsten Sitz sass ein junger Deutscher, der nach dem Sitzen sofort in einen narkotischen Schlaf fiel und erst vor der Landung wieder geweckt werden musste. Zu meiner Linken ein ruhiger auch ständig schlafender thailändischer Geschäftsmann. Pünktlich um 21.15 hoben wir dann von Frankfurt ab.
Ich schaltete das Unterhaltungssystem an und macht meine Vorauswahl für die Filme, die ich sehen wollte. Aber erstmal starten, das Abendessen aussuchen und dann Film geniessen - So dachte ich wenigstens.
Wir waren in der Luft und bald wurde uns das erste Essen serviert:
Meine Reservierung für ein Diabetikeressen konnte durch die Umbuchng natürlich vergessen. Aber dennoch, es schmeckte für Fliegeressen in der Holzerklasse eigentlich ganz gut.
Gesättigt wollte ich mich nun der Filmauswahl widmen.
Als erstes wollte ich mir den Bond Film Skyfall anschauen. Doch weit gefehlt. Durch einen Fehler im System kam hinter jeder Auswahl ein anderer Film, aber auf keinen Fall der, den man ausgesucht hatte. Ich drückte dann auf eine thailändische Komödie und es wurde der "Lincoln" von Steve Spielberg auf Deutsch abgespielt. So ging das durch den ganzen Katalog mit jedem Film. Nach ca. 3 Stunden Flugzeit wurde uns dann beschieden, wir sollen keine Knöpfe drücken, das System wird neu gestartet und dauere 1.5 Stunden (so lang hat's dann auch gedauert). Endlich wieder Online ein neuer Versuch und siehe da, dasselbe wie vorher. So starrte ich die meiste Zeit vor mich hin, versuchte zu schlafen oder hörte Musik auf meinen Handy.
Irgendwann neigte sich die Nachtphase dem Ende zu und wir wurden mit dem LED-Dämmerungseffekt wieder sanft geweckt. Kurz darauf wurde dann auch schon das Frühstück serviert.
Nicht mehr lange und wir setzten dann bereits zur Landung um 13.20 Lokalzeit in Bangkok an. Verglichen zu der Lufthansa-Rüpelin war diese Landung sanft wie auf einem Kissen. Und das bei der Berg- und Talfahrtpiste in Bangkok.
Direkt am Gate wurden die umgebuchten Passagiere direkt mit einem Namensschild erwartet und durch einen nicht so bekannten Transitweg zum nächsten Flug begleitet. Einreise, Passkontrolle und Sicherheitscheck in knapp 10 Minuten. Danach am Transferdeck den neuen Boardingpass für meinen Anschlussflug nach Phuket (der andere am Morgen musste ja gestrichen werden) und einem Essensgutschein ausgerüstet, wurde ich dann im Terminal A wieder entlassen.
Als nächstes im Food Corner in den Pub, dort ein Sandwich und eine Coke light verzehrt und dann gemültich Richtung Gaten A4, wo um 16.15 dann die A320-200 von der neuen Billigairline Thaismile Airways (eine Tochter von Thai Airways) wartete.
Die Maschine war sauber, innen alles in Violett und Orange gehalten. Die Crew alles sehr junge Menschen die entweder eine Rock, Hosen oder Shorts mit Strümpfen trugen. Es macht mir den Eindruck wie eine Lehrlingswerkstatt für Thai Airways. Aber durchauch in Ordnung. Sehr freundlich und aktiv.
Da auch hier der Flug nur wenig mehr als eine Stunde dauerte wurde das Essen etwas anders serviert, als man das ich gewohnt ist. Jeder Passagier bekam einen Plastiksack mit Kordelverschluss in die Hand gedrückt. Inhalt: ein Brownie (in Plastik für die Ewigkeit eingeschweisst und ohne Datum), dazu ein separat in auch in Plastik eingeschweisster Kunststofflöffel und eine 0.3l Wasserflasche mit Kohlensäure. Folglich nicht wirklich was für mich und so schenkte ich den Brownie dem kleinen Jungen neben mir, der seine vom Vater neu gekauften Schnorchelausrüstung am liebsten schon ausgepackt hätte.
Aber dann endlich Anflug auf Phuket. Da es etwas regnete, hatten wir doch arg Seitenwind und ich konnte vom meinem Platz am Gang durchs Fenster die Landebahn sehen.
Aber genau auf den Punkt setzte die Maschine, als ob nicht gewesen wäre, in Phuket so sanft wie in Bangkok auf. 13.5.13 seit heute ist ein Bericht darüber auf 20min Online

WILLKKOMEN AUF RIP OFF ISLAND (Abzocker Insel) Upps sie heisst ja noch immer Phuket.

Wie jeder Passagier der auf der Insel einreist, muss leider auch jeder durch die von der Taxi Organisation (Mafia darf man ja nicht sagen, es sind ja ehrbare Fuhrhunternehmer die nur das bis zum zehnfachen verlangen wie in Bangkok für dieselbe Strecke üblich) und blockierten Ankunftsbereich wo man dann für einen Horropreis eine Fahrt kaufen kann und keine Wahl hat, weil die Herren erfolgreich seit Jahren jedes Projekt für ein öffentliches Transportsystem zu Fall bringen. Also blättert man halt die 800.-THB (rund 25.- für eine Strecke) hin. Darin enthalten ist auch der Preis für die leere Rückfahrt zum Flughafen, weil sie keine Passagiere auf dem Rückweg mitnehmen dürfen. Umweltechnisch sicher sinnvoll.
Aber immerhin wurde mir diesmal ein Fahrer zugeteilt, der sauber war, ein neues Auto fuhr, englisch sprach und sich sogar auskannte. So traf ich also am Freitagabend um 18.00 Lokalzeit im Oceanview Hotel in Phuket ein.
Abgesehen von der Warterei, hat die Airline für diese Situation ihren Job gut gemacht, ich ging nicht verloren und musste nirgends Dokumente organisieren, um weiterzukommen. Und sogar mein Koffer hat die Reise mit mir zusammen ohne Schaden mitgemacht und ist mit mir angekommen. Logistisch sicher eine sehr gute Leistung.
Die Anfahrtszeit nach Zürich eingerechnet war ich also nun gute 28 Stunden unterwegs. Ursprünglich sollte ich um 10.15 in Phuket landen, aber so wurde es dann doch 17.15.
Koffer aufs Zimmer, war zwar erschöpft, konnte aber eh nicht schlafen wegen der Zeitverschiebung. Hosen aus Shorts an, Sandalen anschrauben und ab in den Ort die Freunde begrüssen.
Alle freuten sich sehr, mich wieder zu sehen und für mich war es ein Gefühl von nach Hause kommen. Ich spürte meine Anspannung nachlassen, als ich die ersten von meinen Freunden wieder gesehen habe.

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